Im Netz kursiert grad eine Blogparade, die ersten 12 Wochen mit Zwillingen. Eigentlich ist ja dieser Blog gedacht um mein Genähtes auszustellen. Doch das hier ist auch ganz lustig. Hier also meine 10 Tipps, doch das soll nur zur Ideenfindung dienen. Jeder tickt anders und braucht anders Hilfe
≠ 1 lasst euch nicht kirre machen von den Schwestern auf der Neonatologie! Reifgeborene Kinder dürfen trinken soviel oder sowenig wie sie wollen, da wird nicht gewogen und Listen geführt. Auf der normalen Gebärstation wird den Müttern vermittelt: „du weisst das schon, hör auf dein Kind, lass dir Zeit und ihr kriegt das gut hin!“ Leider sind das nicht die Botschaften auf der Neo, zumindest bei mir nicht.
≠ 2 Zwillinge sind keine Katastrophe, auch wenn das viele behaupten. Die eigene Gelassenheit wird sich auf die Kleinen übertragen. Ich habe meine zwei nie getaktet, und lustigerweise haben sie sich abgewechselt mit meinerzeitbeanspruchenwollen. Mal wollte die eine, dann die andere mehr Aufmerksamkeit, häufigere Mahlzeiten, ect Ich persönlich fand das viel entspannter und habe es dann auch genossen mich um die einzelne zu kümmern. Nachts kamen sie freundlicherweise selten mehr wie 2x pro Kind und das meist zeitlich nah aufeinander – sonst hätte ich vielleicht anders reagiert.
≠ 3 Besuch einspannen. Sei es zum wickeln, baden oder was auch immer. Wir hatten an vielen Nachmittagen Kinder auf Besuch, von unseren grossen Mädels (damals 7 und 10). Man kann schliesslich selten „Zwillingekuckengehen“ da die meisten in dem Alter grössere Geschwister haben:-) Erstaunlicherweise haben sich die Zwillinge sehr gerne kuscheln lassen von den Kindern.
≠ 4 Mahlzeiten en gros an einem Nachmittag (1x pro Woche) kochen und gleich einfrieren. Morgens die Portion aus dem Tiefkühler nehmen und schnell gehts. Unsere Älteste hat Zöliakie und so fiel alles weg was man sonst an schnellen Menus kochen könnte. Wir waren noch nicht so geübt und deshalb gab es während einem Jahr eigentlich nur vier verschiedene Mahlzeiten. Die grossen Mädels haben sich erstaunlicherweise nie darüber beklagt und das rechne ich ihnen hoch an!
≠ 5 Putzfrau! Eine Bekannte „bot“ mir ihren Teenie an, der mitten im Schuljahr die Schule abbrach und den sie beschäftigt haben wollte. Er hat mir sehr zuverlässig und schnell alle Böden und beide Badezimmer geputzt.
≠ 6 schlafen wenn die Kleinen schlafen, auch tagsüber. Unsere versanken in den Tiefschlaf sobald die Grossen in der Schule waren! Dafür schrien sie Mittags und Abends wenn wir eigentlich essen wollten:-)
≠ 7 Staub und Dreck akkumuliert sich zwar, doch von der Arbeit her ist es dasselbe ob ich alle 4 Wochen oder alle 2 Tage abstaube. Fazit: aufschieben oder den Besuch um Hilfe bitten.
≠ 8 die Wäsche habe ich tagsüber in die Waschmaschine geworfen und abends gemeinsam mit meinem Mann aufgehängt. Das heisst er hing die nasse Wäsche auf, ich nahm die trockene weg und legte sie gleich zusammen. Neben der Arbeitsteilung auch die Möglichkeit den Tag zu besprechen und auszutauschen.
≠ 9 stillen. Ich hoffe ich kann das ohne Druckmachenwollen rüber bringen. Unsere zwei kamen als Flaschenkinder aus der Klinik, die ersten 3 Wochen habe ich abgepumpt und nachher zuerst eine dann am folgenden Wochenende die andere auf die Brust umgestellt. Dazu hat mein Mann das Wochenende alleine geschmissen und ich habe nur gestillt, und gestillt, und gestillt…
≠ 10 sich eine gute Hebamme besorgen! Meine kannte ich schon von meiner ersten Tochter her und sie ist Gold wert! Den ersten Satz den sie sagte wie sie zur Tür rein kam war: das kommt gut, deine Mädels und du schafft das gut!
Eigentlich habe ich das erste Jahr als relativ locker erlebt. Klar, wir sind dabei nur zweimal umgezogen, die Älteste brach sich das Bein da waren die Zwillinge erst 5 Monate alt, 4 Wochen in Westafrika mit Malariagefahr. Aber sie waren friedlich, schliefen gern und viel und becircten alle um sie rum. Schwierig wurde es erst als die beiden die Welt zu Fuss entdeckten. In den letzten 3 Jahren half mir da folgendes:
- Trampolin im Wohnzimmer
- die Möglichkeit bei JEDEM Wetter mindestens 3h draussen sein zu können dank überdachten Gängen hier in der Genossenschaft, ideal zum Trottifahren!
- Leinen, um sie halbwegs sicher im Strassenverkehr manövrieren zu können. Sonst wären wir noch heute mit Kinderwagen unterwegs…
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Anni: Zwillinge. Eine Gebrauchsanweisung Einerschreitimmer.com
Melanie: Überlebenstipps für Zwillinge in den ersten 12 Wochen 2inside4life.wordpress.com
Kerstin: Wie packen Mama und Papa die ersten Wochen mit uns chaoshoch2.com
Carolin: Dachbuben dachbuben.com